Tee: Umsätze steigen weiter Teetrinken wird populärer

Die Umsätze mit Tee in Gastronomie und Handel werden tendenziell weiter steigen. Wie der Deutsche Teeverband in einer aktuellen Veröffentlichung berichtet, wird Teetrinken hier zu Lande immer beliebter.

Sonntag, 03. August 2014 - Foodservice
Hans-Jürgen Krone

Während Kaffee immer stärker in der Aufmerksamkeit wird, die ihm Shop-Betreiber entgegenbringen, spielt Tee in dieser Branche derzeit noch eine untergeordnete Rolle. Doch das könnte sich ändern, denn Teetrinken wird immer populärer, wie der deutsche Teeverband im Rahmen seines aktuellen Jahresberichtes erläutert. So genossen die deutschen Verbraucher im vergangenen Jahr 19.396 t Tee und damit 2,3 Prozent mehr als im Vorjahr. Das entspricht einem Jahres-Pro-Kopf-Verbrauch von 27,5 l, verteilt auf 75,5 Prozent Schwarzen Tee und 24,5 Prozent Grünen Tee. Im Jahr 2013 wurden insgesamt 1.205 t Bio-Tee getrunken, wobei Schwarzer Tee (45 Prozent) und Grüner Tee (55 Prozent) sich fast die Waage hielten. Während auf lose Tees 60 Prozent entfielen, entschieden sich laut Verband 40 Prozent der Konsumenten für die Convenience-Lösung Teebeutel. Er ist sicher, dass die Verbraucher neben der hohen Qualität und den Abgebotsvielfalt vor allem die unkomplizierte Zubereitungsweise von Tee mögen.

„Immer mehr Menschen schätzen die Werte des Tees: Genuss, Bekömmlichkeit, Belebung und gleichzeitig Entschleunigung“, so Jochen Spethmann, Vorsitzender des Deutschen Teeverbandes. Für die kommenden Jahre erwartet der Verband besonders durch die Gastronomie ein Wachstum des Geschäftes seiner Mitglieder. Dabei ist die Vielfalt des Traditionsproduktes heutzutage sehr groß und reicht von ostfriesisch bis exotisch. Letzteres wird vor allem durch junge experimentierfreudige Konsumenten gefördert, die Geschmacksvielfalt und die damit verbundenen Atmosphäre schätzen. Sorten wie Chai und Matcha liegen laut Verband bei dieser wichtigen Zielgruppe weit vorn.

Trotz aller exotischer Einflüsse bleibt dank Ostfriesland Schwarztee der meist getrunkene der Deutschen. Der Teeverband erläutert, dass er seit über 400 Jahren das wichtigste Getränk der Ostfriesen ist. Die klassische ostfriesische Mischung, deren Hauptanteil aus Assam Tee besteht, wird dort rund um die Uhr getrunken. Ostfriesland kann daher einen jährlichen Pro-Kopf-Verbrauch von 300 l vorweisen. Das Kulturgut der ostfriesischen Teetied (Teezeit) mache diese Region zur führenden „Teetrinkernation“ weltweit.

Nur geringfügigen Schwankungen unterliegen die Distributionswege des Tees in Deutschland. Am stärksten gesunken ist 2013 der Anteil des Lebensmittel-Einzelhandels und der Discounter (von 53,9 Prozent 2012 auf 52,7 Prozent 2013). Ebenfalls leicht rückgängig war der der Teefachgeschäfte (von 18,5 Prozent 2012 auf 17,6 Prozent 2013). Die Kategorie „sonstige Vertriebsformen“, die zum Beispiel türkische Einzelhandelsgeschäfte und Shops aller Art einschließt, konnte im Jahr 2013 ihren Marktanteil von 14,4 Prozent auf 16,4 Prozent am deutlichsten steigern. Der Absatz in der Industrie für die Herstellung von Tee-Extrakt, Gastronomie und Großverbraucher sowie der Direktversand blieben etwa stabil zum Vorjahr.

Fotos: Shutterstock, Carsten Hoppen, Nestlé


Eistee

Eistee ist ein klassisches Sommergetränk und gehört, ob fertig gekauft oder selbst gemacht, inzwischen zu den beliebtesten Erfrischungen der Deutschen. Auch aus dem Getränke-Sortiment von Convenience-Shops hier zu Lande ist Eistee nicht mehr wegzudenken. Die Geschichte dieses Getränks reicht bis ins 19. Jahrhundert zurück als bereits Rezepte für Eistee in englischen und amerikanischen Kochbüchern veröffentlicht wurden, das berichtet der Deutsche Teeverband. Der echte Siegeszug der Erfrischung begann demnach aber im Rahmen der Weltausstellung 1904 in St. Louis. Verantwortlich dafür war offenbar der englische Kaufmann Richard Belchynden. Er wollte dort die Amerikaner, denen Tee bislang nur als grüner Tee bekannt war, für den Genuss von schwarzem Tee begeistern. Da er jedoch bezweifelte, dass ein Heißgetränk in der Hitze des Rekord-Sommers Anfang des 20. Jahrhunderts wirklich Anklang finden würde, servierte er den Besuchern ihren Tee kurzerhand eiskalt.

Fotos: Shutterstock, Carsten Hoppen, Nestlé

Das könnte Sie auch interessieren