Chilled Food Eine Chance für Chilled Food

Chilled Food, mit dem der LEH und zunehmend die Discounter bei den Verbrauchern punkten, spielt in den C-Shops oft keine große Rolle. Das sollte sich ändern.

Donnerstag, 30. Juli 2020 - Nahversorgung
Hans Jürgen Krone
Artikelbild Eine Chance für Chilled Food
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Gekühlte Kost, auch Chilled Food genannt, sind zubereitete Lebensmittel und Speisen aus dem Kühlregal. Diese Produktgruppe gewinnt im gesamten deutschen Lebensmittelhandel immer mehr Aufmerksamkeit und bietet deshalb auch die Möglichkeit, sich gegenüber den Kunden stärker mit Frische zu profilieren. Shop-Betreiber berichten gegenüber CS, dass dieses Sortiment in Zeiten der Pandemie hier und da deutlich mehr nachgefragt wurde. Schade, dass die C-Shops insgesamt noch kein „sicheres Ziel“ für Kunden sind, die solche Produkte suchen. Das ergab eine Shop-Tour der Redaktion im Vorfeld dieses Berichtes.

Angebot sehr unterschiedlich
Unabhängig von Größe oder Modernität des Shops, reicht die Bandbreite des Chilled Food-Angebotes in Tankstellen-Shops auch in Städten und Wohngebieten, von gar keinem Angebot bis hin zum eigenen gut sortierten Impuls-Kühlregal für dieses Sortiment. Allzu oft finden sich offensichtlich eher zufällig ausgewählten Chilled Food-Produkte auf freien Plätzen der Getränkekühlschränke, weit weg von dem wichtigen Prinzip „Grab an go“. Erfreuliche Ausnahmen gibt es natürlich immer und so finden sich sogar Shops, die mit impulsstarken offenen Kühlern in der Nähe der Kassenzone arbeiten und dort sogar regionale Produkte integrieren. Am konsequentesten systematisiert ist dieses Sortiment in den Rewe To-go-Shops, in denen meist spezielle gut sortierte Kühlregale dafür reserviert sind. Dort befindet sich dann ein Mix aus vielen Rewe-Eigenmarke und den wichtigsten Industriemarken. So wird das Chilled Food-Angebot meist schmal, aber dennoch ziemlich komplett abgebildet.

Präsenz im Shop erwünscht
Die entsprechenden Hersteller kennen die Wünsche der Verbraucher genau und würden eine stärkere Präsenz in den Shops natürlich schätzen: Hilcona sagt dazu gegenüber CS: „Unser Alltag ist geprägt von Mobilität, Flexibilität und Tempo. Die Konsumenten und Konsumentinnen legen vermehrt Wert auf qualitativ hochwertige, frische, gesunde sowie nachhaltige Convenience-Produkte.“ Ernährung sei heute viel mehr als eine bloße Energieaufnahme. Sie sei auch Ausdruck des Lebensstils und ein persönliches Statement, so Hilcona weiter.

Spontane Grillfeiern
Auch Meggle weiß: „Schnellzubereitete Snacks und Speisen erfreuen sich im Alltag immer größerer Beliebtheit. Verbraucher zeigen eine sehr große Wertschätzung für diesen Bereich und fragen dieses Angebot gezielt nach – nicht nur im klassischen Lebensmitteleinzelhandel.“ Es mache Sinn, dass es auch in Tankstellen-Shops all das gebe, was für eine spontane Grillfeier benötigt werde, von der Kräuterbutter bis hin zu den gefüllten, gekühlten Baguettes.

Karwendel, mit seinen Exquisa Käsekuchen Snacks, sagt: „Nach unserem Hauptvertriebskanal für Snack-Artikel, dem LEH, kommen gleich die Convenience Vertriebskanäle. Da unsere Snackprodukte perfekt für den Out-of-Home Verzehr konzipiert sind, spielen vor allem Tankstellen- und To-go-Shops eine wichtige Rolle.“ Für die Shop-Betreiber gilt, dass man seinen Standort analysieren muss, bevor man das Angebot systematisch aufbaut. Eine neue Chance hat Chilled Food aber auf jeden Fall verdient.