Süßwaren Bangen ums Weihnachtsgeschäft

In den Reihen der Süßwaren-Hersteller und des Handels herrscht derzeit ein hohes Maß an Nervosität, sagt Hans Strohmaier, Vorstandsvorsitzender des internationalen Süßwarenhandelsverbandes Sweets Global Network. Unsicher sei, wie die finale Bilanz am Ende des Jahres aussehen wird. Je nach Unternehmensaufstellung, Sortimentsausrichtung und Vertriebsschwerpunkten ergeben sich laut Strohmaier nicht nur für das Gesamtjahr, sondern auch für das Saisongeschäft ein deutlich gespaltenes Gesamtbild.

Donnerstag, 03. Dezember 2020 - Sortiment
Martin Heiermann
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„Die Situation am Markt ist auch mitten in den Saison von gegenläufigen Tendenzen geprägt. Zum einen kommen der allgemeine „Homing Trend“ und die Sehnsucht nach Heimeligkeit den Süßwarenverkäufen bisher zugute, wie die Marktforschungszahlen bis Ende Oktober belegen. Dies könnte auch den Absatz von süßen Weihnachtsprodukten beflügeln. Auf der anderen Seite leidet ein Teil der Branche beträchtlich unter den Beschränkungen. So fallen die Besucherfrequenzen in den Innenstädten, also den vordringlichen Standorten von Kaufhäusern und Fachgeschäften, bisher deutlich geringer als in den Vorjahren aus.“ Zudem fielen durch das Fehlen der Anlässe und Kontaktmöglichkeiten Geschenkgelegenheiten weg – seien es der abgesagte Nikolausbesuch im Kindergarten, die Betriebsfeiern in der Adventszeit oder auch die Familienbesuche. Für die deutsche Süßwarenwirtschaft stellt die Vorweihnachtszeit die bedeutendste Saison im Laufe des Jahres dar. In den Vorjahren gaben die Bundesbürger regelmäßig weit über 600 Mio. Euro ausschließlich für Weihnachtssüßwaren aus. So entfällt etwa ein Viertel des Gesamtjahresumsatzes vor rund 14,5 Mrd. Euro auf die Monate November und Dezember.