Spirituosen Bewusster Genuss

Spirituosen-Hersteller wissen, dass es im Convenience-Markt vor allem auf Ready-to-drink-Produkte ankommt. Doch auch hier achten die Verbraucher auf bewussten Genuss. Diese Entwicklung müssen Hersteller bei ihren Produktinnovationen berücksichtigen.

Freitag, 27. März 2020 - Sortiment
Silke Hoyer

In unseren Lebenskreisen und Breitengraden sind alkoholhaltige Getränke unverzichtbare Elemente einer gelebten Genuss- und Traditionskultur. Auch zu Weihnachten und den anstehenden Weihnachtsfeiern, Weihnachtsmärkten oder im Kreis der Familie spielen Spirituosen oft den „Eisbrecher“ und sorgen dafür, dass sich niemand langweilen muss. Gleichzeitig können diese Getränke in der kalten Jahreszeit einen wärmenden Effekt haben.

Doch auch in dieser Warengruppe bevorzugt der Verbraucher mittlerweile vorportionierte Produkte, die er spontan unterwegs oder zuhause genießen kann. Unabhängig vom Geschmack ist der Trend: „Schnell, einfach und gekühlt“, bringt Svenja Dahm, Senior Brand Manager Three Sixty Vodka bei Schwarze & Schlichte, es auf den Punkt. So haben sich Ready-to-drink- (RDT) oder auch Ready-to-serve-Produkte längst etabliert. Waren die Anfänge von RTD-Getränken noch geprägt durch die Signature Drinks, primär auf Cola-Basis, die auch heute noch58 Prozent des Marktvolumens repräsentieren, geht der Trend seit 2016 zu Non-Cola und auch zu weinbasierten Varianten, die überproportional wachsen. Dies liegt vor allem daran, dass Konsumenten nach neuen Geschmackserlebnissen suchen.

Sehr positives Wachstum
Auch die Zahlen belegen, dass der RTD-Trend nicht abreißt. Insgesamt ist dieser Markt von einem sehr positiven Wachstum geprägt. Schaut man sich die Entwicklung des Gesamtmarktes in den vergangenen fünf Jahren, also von 2013 bis 2018, an, steht dieser mit einer Wachstumsrate von 16 Prozent sehr gut da. Laut Nielsen wuchs der Markt „alkoholischer Mixgetränke“ absatzbezogen bis zur Kalenderwoche 44 im diesem Jahr weiter um 22,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Im gleichen Zeitraum lag der Markt bei einem Umsatz von 173,1 Millionen Euro. Isoliert betrachtet, wachsen die Non-Cola Varianten in diesen Monaten mit einer Wachstumsrate von 21 Prozent noch dynamischer.

Die Hersteller haben sich auf diesen Trend längst eingestellt und verschiedene Produkte entwickelt. So konnte Schwarze & Schlichte Getränke wie Three Sixty Vodka in verschiedenen Varianten oder Shatler’s Cocktails erfolgreich etablieren; Spirituosen, die vorportioniert, bereits gekühlt und schnell verfügbar sind. Aufgrund dieser Produkteigenschaften eignen sich die verschiedenen Convenience-Kanäle besonders für die Platzierung. Durch die hohe Dichte an Tankstellen-Shops, Kiosken und anderen Kleinflächen als Orte für Spontan- und Zusatzkäufe, sind diese Kanäle für viele Spirituosen-Hersteller wichtige Absatzmärkte. Vor allem Convenience-Shops in City-Lagen bieten sich für RTD-Käufer, die spontan leckere Drinks genießen möchten, für den Spontankauf vor Ort an. Da Platzierung und Kühlung in diesen Stores eine wichtige Rolle spielen, „unterstützen wir Convenience Märkte mit ansprechenden Regalplatzierungen und Kühlschränken für Sonderplatzierungen“, sagt Anke Erdt, Senior Communication Manager bei Pernod Richard Deutschland.

Leichte RTD-Produkte
Für diese Absatzkanäle hat das Unternehmen im September 2019 sein Ready-to-drink-Portfolio noch einmal um zwei Varianten ergänzt. Mit „Absolut Mixt Berries“ bringt Pernod Richard eines der ersten RTD-Produkte auf den deutschen Markt, das dem Wunsch der Konsumenten nach leichten Getränken und neuen Geschmacksrichtungen mit geringerem Alkoholgehalt nachkommt. „Damit sind wir als Premiumspirituosenanbieter einer der ersten auf dem deutschen Markt, die diesem Wunsch nachkommen, der vor allem die weiblichen Konsumenten anspricht“, sagt Anke Erdt. Auch beim Spirituosenhersteller Beam Suntory setzt man auf Geschmacksvielfalt und zuckerfreie Getränke. „Vor allem unsere diesjährige Innovation ‚Jim Beam Ice Tea‘ kam bei den Kunden besonders gut an.

Hier zählt neben dem Convenience-Aspekt eines To-go-Produktes besonders auch der neue, erfrischende Geschmack der herb-süßen Kombination aus schwarzem Zitronen-Eistee und Jim Beam Bourbon Whiskey, die ein unvergleichliches Geschmackserlebnis für alle bietet, die Whiskey auf eine neue und frische Art genießen möchten. Damit ist ‚Jim Beam Ice Tea‘ das erste Ready-to-drink-Produkt mit Eistee auf dem deutschen Markt und hat bei den Konsumenten großen Anklang gefunden“, sagt Moritz Spahn, verantwortlicher Brand Manager RTD.

Gin ist „in“
Die hohe Nachfrage nach Gin hat das Unternehmen zum Anlass genommen, mit den zwei Gin-Mixern „Larios 12 & Tonic“ und „Larios Rosé & Tonic“ den Sommerdrink Gin & Tonic nun ebenfalls zum Mitnehmen und als Sofortgenuss zu launchen. „Dabei sehen wir vor allem bei ‚Jim Beam & Cola Zero‘ und ‚Jim Beam Ice Tea‘, die im Bereich ‚weniger süß‘ beziehungsweise ‚zuckerfrei‘ Innovationstreiber der Kategorie sind, ein überproportionales Wachstum. Denn das Bewusstsein für ausgewogene Ernährung und zuckerfreie Alternativen nimmt stetig zu. Das gilt vor allem für Getränke“, so Moritz Spahn. Auch in der kalorienreichen Weihnachtszeit kann eine zuckerfreies Getränk nicht schaden.