Casualfood Heimat-Catering für die Eintracht

Travel Retail und Catering im Frankfurter Stadion gehen in neue Hände über. Auch wenn wegen des Corona-Virus der Zeitpunkt unglücklich scheint, gehen die bekannten Gründer der neuen Hospitality-Gesellschaft optimistisch an ihr Projekt heran.

Donnerstag, 02. April 2020 - Foodservice
Martin Heiermann
Artikelbild Heimat-Catering für die Eintracht
Bildquelle: Anja Hahn

Stefan Weber und Michael Weigel, die beiden Gründer und geschäftsführenden Gesellschafter von Casualfood, haben zu Jahresbeginn zwei neue Investitionen öffentlich gemacht. Zum einen haben sie – in diesem Fall als Verantwortliche bei Casualfood – gemeinsam mit dem Duty-Free-Spezialisten Gebrüder Heinemann ein 50/50 Joint Venture gegründet. Das gemeinschaftliche Unternehmen wird Shops der Marke „Smartseller“ betreiben. Dafür sollen die Kernkompetenzen beider Partner gebündelt und ein Angebot für kleine und mittelgroße Flughäfen geschnürt werden. Smartseller sei eine Kombination aus Gastronomie und Retail: To-Go-Genussinseln sollen mit Duty-Free- und Travel-Value-Angeboten kombiniert werden. Casualfood bringe seine Kompetenz in der Verkehrsgastronomie ein, Gebr. Heinemann sein Knowhow im Bereich Duty Free-Einzelhandel und -Distribution. Mehr wollen beide Unternehmen zu diesem Zeitpunkt noch nicht zu dem Joint Venture sagen. „Das Konzept befindet sich zurzeit noch in der finalen Ausgestaltung,“ teilt eine Sprecherin von Gebr. Heinemann dazu mit. Im Laufe des Jahres könne man mehr sagen.

Frankfurter Heimat-Catering fürs Frankfurter Stadion
Zum anderen haben sich Stefan Weber und Michael Weigel mit Klaus Peter, genannt KP, Kofler, dem Gründer und CEO der Kofler Group, zusammengetan. Diesmal agieren Weber und Weigel nicht als Casualfood-Geschäftsführer. Sie gründeten jetzt zu dritt das neue Unternehmen „Supreme Sports Hospitality Frankfurt GmbH“, SSH. Mit der SSH haben sie den Zuschlag für den gastronomischen Betrieb des Stadions in Frankfurt erhalten. Mit der Partnerschaft sollen in der SSH die Kompetenzen aus Hospitality und Hochfrequenz-Gastronomie mit den Gefühlswelten aus sogenannter „Heimatküche und Eintracht-Herz“ verschmelzen. Die Kombination verspreche besondere Synergien im deutschen Stadion-Catering.

Dafür werde die SSH signifikante Investitionen in die Infrastruktur der Public- und Hospitality-Bereiche des Stadions vornehmen. Die Geschäftsführung übernimmt der Frankfurter Florian Schütz, der bis dahin als General Manager für das Hotel Sofitel an der Frankfurter Oper tätig war. Die Implementierung der neuen Gastronomie erfolge phasenweise ab Sommer 2020. KP Kofler ist zufrieden, dass er nach internationalen Projekten zurück in der „Heimat“ das Catering des Frankfurter Stadions neu aufstellen könne. Convenience Shop stellte den Gründern dazu einige Fragen.

Wurde das neue Unternehmen speziell für das Catering im Frankfurter Stadion gegründet?
Stefan Weber: Das ist richtig. Wir haben für die Übernahme und den Betrieb des Caterings im Frankfurter Stadion gemeinsam das Unternehmen Supreme Sports Hospitality Frankfurt an den Start gebracht.
Michael Weigel: Darüber hinaus haben wir zeitgleich die Supreme Sports Hospitality International GmbH gegründet, die – insbesondere in Hinsicht auf künftige Entwicklungen – künftig als Muttergesellschaft fungieren wird.

Können Sie konkretisieren, was das Konzept ‚Heimatküche und Eintracht-Herz‘ genau bedeutet? Was erwartet die Fans künftig an speziellen Gastro-Angeboten und Sortimenten im Stadion?
Stefan Weber: Wir haben im Rahmen unserer Zusammenarbeit umfangreiche und sehr spannende gastronomische Konzepte für das Frankfurter Stadion entwickelt, wir sind ja alle drei selbst Frankfurter Jungs und Eintracht-Fans. So viel sei verraten: Alle Konzepte werden im Zeichen des Adlers stehen.
KP Kofler: Darüber hinaus wird das Thema Europa bei der Umsetzung eine Rolle spielen. Und unter dem Schlagwort ‚Heimatherz‘ werden natürlich Speisen aus der Region im gastronomischen Angebot zu finden sein. Außerdem werden wir überall dort, wo es möglich ist, Produkte aus der Region beziehen. Viel mehr wollen wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht verraten. Wir werden die einzelnen Konzepte sukzessive ab Übernahme im Sommer 2020 vorstellen. Sie dürfen gespannt sein.

Für welche Laufzeit wurde der aktuell der Kontrakt für das Frankfurter Station geschlossen?
Michael Weigel: Der Vertrag für den Betrieb des Caterings im Frankfurter Stadion wurde über zehn Jahre geschlossen, mit Option auf fünf weitere Jahre.

Ist an die Übernahme des Caterings und der Unterwegs-Gastronomie darüber hinaus in anderen deutschen Stationen gedacht? Gibt es also Expansionspläne?
Michael Weigel: Im ersten Schritt werden wir uns mit voller Energie darauf konzentrieren, mit der SSH Frankfurt unser neues Catering-Konzept im Frankfurter Stadion zu implementieren. Die Umsetzung erstreckt sich über mehrere Phasen und ein längeres Zeitfenster.
Stefan Weber: Die SSH International haben wir zusätzlich gegründet, um uns schon jetzt für die Folgejahre aufzustellen. Wir sehen den Catering-Betrieb von Stadien als interessantes skalierbares Geschäftsmodell für die Zukunft.