Nutzfahrzeuge Stromer fallen durch - Hybrid-Fahrzeuge

Wie hält man es bei Nutzfahrzeugen mit alternativen Antrieben? Wie ist es um die viel beschworenen Elektrofahrzeuge bestellt? Fragen, die bei der Anschaffung unbedingt überlegt werden sollten. Convenience Shop hat ernüchternde Antworten.

Donnerstag, 15. Oktober 2015 - Industrie
Thomas Klaus
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Im Trend liegen unter anderem eine größere Vielfalt bei den Aufbauten. Dr. Kay Lindemann, Verband der Automobilindustrie

Hybrid-Fahrzeuge haben Zukunft

Weil sich Elektrofahrzeuge ohne staatliche Zuschüsse kaum verkaufen lassen, wurden mittlerweile eine Reihe Förderprogramme aufgelegt, die sich schwerpunktmäßig an Unternehmer richten. Und: Wer sein Elektrofahrzeug bis Ende 2015 zulässt, wird ein Jahrzehnt lang von der Kfz-Steuer befreit. Sich detailliert über die Förderprogramme zu informieren, kann sich lohnen.

Selbst wenn das Ziel von einer Million elektrisch betriebener Fahrzeuge innerhalb von fünf Jahren erreicht werden würde, was wohl kaum jemand noch ernsthaft erwartet: Es wären nur relativ wenige Vehikel unter den 50 Millionen anno 2020 voraussichtlich zugelassenen Fahrzeugen; diese Zahl prognostiziert das Kraftfahrt-Bundesamt.

Wahrscheinlicher als der Siegeszug reiner Elektroautos scheint da schon ein größerer Erfolg von Hybrid-Fahrzeugen zu sein, in denen sich neben einer aufladbaren Batterie ein kleiner Benziner, Diesel oder eine Brennstoffzelle befinden. Das meint zum Beispiel auch Professor Tillmetz. Er glaubt: „Die Zukunft der Autos, wie wir sie heute kennen, gehört Hybrid-Fahrzeugen.“ Doch der Weg dahin ist ebenfalls lang: Ende 2014 waren laut Kraftfahrt-Bundesamt 108.000 Hybrid-Fahrzeuge zugelassen. Überwältigend hoch ist diese Zahl nicht. Das waren immerhin jedoch mehr als Erdgas-Fahrzeuge, von denen ungefähr 82.000 erfasst sind.

Flüssiggas hat große Fangemeinde

Eine herausragendere Rolle unter dem Vorzeichen alternativer Antriebe spielen Flüssiggas-Fahrzeuge: Von ihnen gibt es rund 492.000 auf deutschen Straßen.

Der Unterschied zwischen Flüssiggas und Erdgas: Autogas – auch LPG (Liquified Petroleum Gas) genannt – wird bei einem Druck von ein bis zehn bar flüssig gespeichert. Demgegenüber besteht Erdgas beziehungsweise CNG (Compressed Natural Gas) überwiegend aus Methan. Bei rund 200 bar wird es gasförmig im Fahrzeug gelagert. Merke: Ein Gasauto verbraucht aufgrund des geringeren Energiegehaltes mehr als ein Benziner. Bei Autogas handelt es sich um 20 bis 30 Prozent, bei Erdgas um zwölf bis 15 Prozent mehr.

Fazit: Im Nutzfahrzeuge-Markt steckt Leben drin. Doch bei Elektrofahrzeugen fallen die Tritte auf das Gaspedal nur zögerlich aus – leider.

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