Alkoholfreie Getränke Der Durstlöscher

Wasser erfreut sich als Erfrischungsgetränk zeitloser Beliebtheit. Weil es auch in vielen C-Stores zu den Topsellern zählt, sollten Shop-Betreiber sich gut damit auskennen und wissen, was läuft.

Dienstag, 11. November 2014 - Süßwaren & Salzige Snacks
Hans-Jürgen Krone

Inhaltsübersicht

Wasser ist der beliebteste Durstlöscher der Deutschen. Auch Shop-Betreiber wissen, dass ihre Kunden besonders häufig zu Mineralwasser greifen. Das Angebot sollte sich auch hier zumindest ein Stück weit nach der Region richten. Über 200 Mineralbrunnen füllen bundesweit Mineralwasser ab. „Die einzigartige Vielfalt der deutschen Brunnen spiegelt die Reichhaltigkeit des Angebotes wider“, betont die Informationszentrale Deutsches Mineralwasser (IDM). Die Verbraucher können hier zu Lande zwischen 500 verschiedenen Mineralwässern und 35 Heilwässern wählen. Die Brunnenbetriebe füllen jährlich insgesamt über 13 Mrd. Liter Mineral- und Heilwasser sowie Mineralbrunnen-Erfrischungsgetränke ab. Sie beschäftigen rund 12.500 Arbeitnehmer und sind damit einer der größten Arbeitgeber der Getränkeindustrie.

Laut Aktueller Auswertungen der Wirtschaftsvereinigung Alkoholfreie Getränke (wafg), auf Datenbasis des statistischen Bundesamtes, stieg der Pro-Kopf-Verbrauch von Mineral- und Heilwasser im vergangenen Jahr um 1,8 Liter auf 140,2 Liter. Damit ist die Steigerung noch etwas höher als Anfang 2014 vom Verband Deutscher Mineralbrunnen (VDM) hochgerechnet. Laut VDM hatten die deutschen Mineralbrunnen 2013 insgesamt 10,4 Mrd. Liter Mineral- und Heilwasser abgesetzt, ein Wachstum zum Vorjahr um 2 Prozent. Vor dem Hintergrund, dass auch 2013 der Sommer nur kurz war, ergab sich für VDM-Geschäftsführer Stefan Seip daraus, dass „die erfreuliche Entwicklung zeigt, dass Mineralwasser längst nicht mehr nur bei Hitze, sondern über das ganze Jahr hinweg in allen Lebenssituationen für Erfrischung sorgt.“ Eine Entwicklung, die sich voraussichtlich auch 2014 erneut manifestieren wird.

Mit einem Marktanteil von zusammen 84,7 Prozent sind, laut VDM, Mineralwässer mit Kohlensäure (4.380 Mio. Liter) und mit wenig Kohlensäure (4.445 Mio. Liter) weiterhin besonders beliebt. 2013 sei aber der Absatz von Mineralwässern ohne Kohlensäure am stärksten gestiegen und damit dem Trend der letzten Jahre gefolgt: Die stillen Mineralwässer konnten sich um 8,4 Prozent auf nunmehr 1.315 Mio. Liter (Marktanteil: 12,6 Prozent) verbessern. Mineralwässer mit Aroma verzeichnen einen Marktanteil von 1,9 Prozent. Sie mussten allerdings beim Pro-Kopf-Verbrauch 2013 gegenüber 2012 einen Einbruch um mehr als 9 Prozent hinnehmen. Der Anteil von Heilwässern liegt bei 0,8 Prozent.

Deutschland ist laut IDM ein wahres Mineralbrunnenland und verfüge über einen enormen Schatz an Mineralwasservorkommen, der weltweit einzigartig sei. Zudem werde die Schatztruhe immer wieder neu gefüllt, denn Mineralwasser ist Teil des natürlichen Wasserkreislaufs. Durch die günstigen Niederschlagsbedingungen in Deutschland trete immer wieder Wasser die Reise unter die Erde an und werde zu Mineralwasser. Die Abfüllung durch die Brunnen erfolgt nachhaltig. Jeder Mineralbrunnen orientiert sich an einer so genannten Entnahmeregelung, die verbindlich vorgibt, wie viel Liter er pro Tag aus einer Quelle abfüllen darf. Auf Grund des hohen Mineralwasservorkommens in Deutschland gebe es dadurch keinerlei Engpass, so dass der anhaltende Durst nach Mineralwasser aus diesen Quellen eigentlich noch lange Zeit gestillt werden könne, ist der IDM sicher.


Neben Mineral- und Heilwasser füllte die Branche auch 3,4 Mrd. Liter Erfrischungsgetränke wie Limonaden, Schorlen, Brausen und Wellnessgetränke auf Basis von natürlichem Mineralwasser ab. Seit 2013 treibt die Branche allerdings die Sorge um, dass das System gefährdet sein könnte. Es geht dabei um die Pläne der Bundesregierung zur Regelung von Fracking (siehe Kasten Seite 40). In einer gemeinsamen Erklärung des Deutschen Brauer-Bundes und des Verbandes Deutscher Mineralbrunnen vom September 2014 heißt es: „Wasser ist und bleibt unser wichtigstes Nahrungsmittel. Es wäre völlig unverständlich, sollten die Brunnen von Lebensmittel- und Getränkeherstellern in dem geplanten Gesetz weniger Schutz genießen als Trinkwasserbrunnen“. Daraus folge, dass Fracking in Einzugsgebieten von Mineral-und Heilquellen, von Brunnen für Brauereien und für die Herstellung von Erfrischungsgetränken, für die Trinkwasserversorgung und für die Lebensmittelherstellung gene rell untersagt werden müsse. Bereits Ende 2013 hatten namhafte Verbände und Unternehmen in der so genannten „Gelsenkirchener Erklärung“ gefordert, dass Trinkwasser und Getränke auch in Zukunft gesichert sein müssen und für die Verbraucher aus natürlichen Vorkommen gewonnen werden können. Gefordert wird, Erprobungsmaßnahmen für so genanntes Hydraulic-Fracturing, die trotz der von der Regierung geplanten Einschränkungen zulässig sein sollen, nicht nur detailliert zu regeln und strengsten Kriterien zu unterwerfen, sondern auch, sie in Einzugsgebieten von Brunnenanlagen zu verbieten.

Fracking

Laut Wikipedia ist Hydraulic Fracturing oder kurz Frackingeine Methode zur Erzeugung, Weitung und Stabilisierung von Rissen im Gestein einer Lagerstätte im tiefen Untergrund, mit dem Ziel, die Permeabilität (Durchlässigkeit) der Lagerstättengesteine zu erhöhen. Dadurch können darin befindliche Gase oder Flüssigkeiten leichter und beständiger zur Bohrung fließen und gewonnen werden. Beim Fracking wird, nach Erstellung einer bis zu mehreren tausend Meter tiefen Bohrung, unter einem Druck von typischerweise mehreren hundert Bar eine Flüssigkeit (Fracfluid) durch das Bohrloch in den Zielhorizont, also den geologischen Horizont, aus dem gefördert werden soll, gepumpt. Als Fracfluid dient Wasser, das in der Regel mit chemischen Zusätzen und Stützmitteln, wie z. B. Quarzsand, versetzt ist.

Pro-Kopf-Konsum

Der Konsum von Erfrischungsgetränken hat sich laut Wirtschaftsvereinigung Alkoholfreie Getränke (WAFG, errechnet auf aktueller Datenbasis des statistischen Bundesamtes, insgesamt als relativ stabil erwiesen. Der Pro-Kopf-Verbrauch stieg 2013 gegenüber 2012 um 0,3 Prozent auf 125,7 Liter pro Kopf und Jahr Besonders das Wachstum von Cola-Getränken, aber auch Erfolge bei Fruchtsaftgetränken konnten negative Effekte in anderen Sortimentsbereichen ausgleichen. Dazu kommen Wässer, die es auf 145,2 Liter pro Jahr und eine Steigerung um 1,3 Prozent brachten. Der Pro-Kopf-Verbrauch von Fruchtsäften und Nektaren lag mit 33 Liter pro Kopf und Jahr etwas niedriger als 2012.

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