Neuer Mutterkonzern Allyouneed Supermarkt

Die Nummer 3 im deutschen E-Food-‧Geschäft hat den Besitzer gewechselt und soll künftig ein noch breiteres Angebot ‧vorhalten.

Mittwoch, 07. November 2018 - Foodservice
Hans Jürgen Krone
Artikelbild Allyouneed Supermarkt
Bildquelle: Allyouneed; Getty Images

AllyouneedFresh stellt sich neu auf. Mit dem Verkauf an den Online-Händler Delticom, der im September endgültig 100 Prozent des Unternehmens von der Deutsche Post DHL Group übernommen hatte, soll es voran gehen. Die DHL will sich nach eigenem Bekunden wieder auf ihr Kerngeschäft als Logistiker, auch für Güter des täglichen Bedarfs, Frischeprodukte und Kühlwaren konzentrieren. Man bleibe auch künftig der verlässliche Logistikpartner für die Online-Lebensmittelbranche, sagt Christian Metzner, Geschäftsbereichsleiter bei DHL Paket. „Unsere Einschätzung zum Potenzial des Lebensmittel-Onlinehandels bleibt weiter positiv – mehr und mehr Unternehmen engagieren sich in diesem Marktsegment, das sich deshalb dynamisch entwickelt und noch sehr viel Wachstumspotenzial hat“, so Metzner weiter.

Delticom selber startete ursprünglich im Jahr 2000 als Online-Händler für Reifen. Inzwischen hat das Unternehmen sein Portfolio stark ausgeweitet. Die Expansion im Bereich E-Food wurde bereits vor zwei Jahren begonnen, als Delticom die Online-Supermärkte Gourmondo und Lebensmittel.de erwarb. Heute sieht sich das Unternehmen auch als „Spezialist im E-Food und als Experte auf dem Gebiet effizienter Lagerlogistik“.

Schon bisher bietet AllyouneedFresh seinen Kunden ein Sortiment von mehr als 20.000 Artikeln. „Damit ist das Angebot fast drei Mal so groß wie das eines konventionellen Supermarkts“, betont Delticom. Dennoch soll es weiter ausgebaut werden: „Den Kunden wollen wir durch den Zusammenschluss künftig ein noch breiteres Angebot bieten“, so Andreas Prüfer, CEO der Delticom AG. Als Zielgruppe sieht das Unternehmen vor allem auch Kunden, die beim Lebensmittel-Einkauf Wert auf ökologische Aspekte legen, denn ein großer Teil des Sortiments bestehe aus bio-zertifizierten Produkten. Seit Juli 2017 wird der E-Food-Anbieter auch mit der Eigenmarke des erfolgreichen Filialisten Bio Company beliefert, für den eine eigene Markenseite auf Allyouneedfresh.de eingerichtet wurde, ebenso wie für etwa 80 andere Markenartikel-Unternehmen.

Im März 2018 hatte die Allyouneed GmbH die zusammen mit dem Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland e. V. (bevh) und weiteren Online-Händlern erarbeitete DIN SPEC 91360 vorgestellt. Das „Temperaturkonzept für den Versand von kühlpflichtiger und nicht-kühlpflichtiger Ware im Lebensmittel-Online-Handel“ beschreibt Anforderungen und Vorgaben für Verpackung und Versand von Warensendungen sowie für Kühlketten im E-Food-Handel. „Aus Verbrauchersicht war vor allem die Intransparenz des Liefervorgangs bei kühlpflichtigen Lebensmitteln ein Grund, Lebensmittel insgesamt nicht online zu bestellen“, begründete damals Jens Drubel, Gründer und Geschäftsführer von AllyouneedFresh, die Initiative.

Einiges spricht dafür, dass eine größere Zurückhaltung der Kunden – als man ursprünglich erwartet hatte – auch ein Grund für den Verkauf von AllyouneedFresh durch die DHL war. Das Handelsblatt zitierte kürzlich Post-Paketchef Achim Dünnwald mit dem Hinweis, man habe in den ersten Jahren Werbegelder in dreistelliger Millionenhöhe ausgegeben, ohne aber einen ähnlichen Erfolg wie der Modeversender zu erzielen.

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Bild öffnen Delticom hat vor zwei Jahren begonnen, sein Portfolio um E-Food stark zu erweitern.
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