Verknüpft Elektronischer Handel trifft stationären

Der E-Commerce-Umsatz steigt. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, wird Retailern geraten, ihr stationäres Geschäft mit einem Online-Handel zu verknüpfen. Anregungen dazu gibt Gunnar Anger, Geschäftsführer von ParcelLock.

Freitag, 08. März 2019 - E-Food
Ulrike Pütthoff
Artikelbild Elektronischer Handel trifft stationären
Für Gunnar Anger, Geschäftsführer von ParcelLock, sind Packstationen eine flexible und unkomplizierte Lösung, um die letzte Meile zu bewältigen.
Bildquelle: ParcelLock, Epta

Möglichkeiten, wie der Einzelhandel auf die Entwicklung des E-Commerce und die Digitalisierung reagieren kann, gibt es viele. Newsletter, Kunden-Apps und digitale Bonusprogramme sollen mehr Traffic sowohl im stationären Handel als auch auf der Online-Pattform bringen und natürlich für eine stärkere Bindung des Konsumenten sorgen.
Ein eigener Internet-Shop, als Basis einer sogenannten Multichannel-Strategie, eröffnet dem Händler neue Chancen, den Kundenkreis zu erweitern, sagt Gunnar Anger, Geschäftsführer von ParcelLock. Doch online und offline müssten miteinander verbunden werden. Ein Weg ist Click and Collect. Der Service verschmelzt quasi „physisch“ das stationäre und das Online-Geschäft: Die Waren werden mit einem Klick online bestellt, in den stationären Handel geliefert und dort abgeholt, etwa an einer Abholstation. Der Kunde wird darüber per E-Mail oder App informiert.
Für die Bezahlung gibt es verschiedene Modelle. Bei dem einen „Click and Pay“ zahlt der Kunde im Voraus, also noch bevor er die Ware erhalten hat. In dem Falle ist eine Abholung schnell erledigt. „Click and Reserve“ bietet ihm die Möglichkeit, die Artikel zunächst anzusehen und vor Ort zu entscheiden, ob er sie tatsächlich kaufen möchte.

Digitale und vernetzte Supply Chain für schnelle Lieferung
Der Vorteil einer Multichannel-Strategie für Händler und Verbraucher liegt auf jeden Fall darin, dass ein größeres Warensortiment zur Verfügung steht als auf einer begrenzten Verkaufsfläche. Eine digitale Supply-Chain eröffnet außerdem die Möglichkeit, auf die Lagerbestände des Lieferanten zuzugreifen. Das funktioniert in der Praxis aber nur, wenn der Händler seine Warenwirtschaft neu ausrichtet. Alle Warenbestände in den Lagern, Shops etc. müssen miteinander verknüpft werden. Auch die Lager der Lieferanten sind anzubinden, um eine zeitnahe Bereitstellung über Click and Collect zu gewährleisten.

Komfortables Shopping-Erlebnis
Click and Collect verbindet die Flexibilität der Online-Bestellung mit dem Service-Angebot des stationären Handels. Der Verbraucher hat die Möglichkeit, sich vor Ort im Geschäft beraten zu lassen und den Artikel im Anschluss zu bestellen. Dabei ist er zeitlich flexibel, er kann auch nach Ladenschluss aktiv werden. Damit er zeitnah die Ware erhält, ist häufig eine Express-Lieferung am gleichen Tag in das Geschäft möglich. Der Kunde erhält dann digital die Information, wann die Ware abholbereit ist. Einen weiteren Vorteil sieht Anger darin, dass Wartezeiten beim Paketshop wie auch die Versandkosten entfallen.
Unkompliziert sind bei Click and Collect die Retouren. Die Bestellung nimmt quasi den gleichen Weg zurück: Ware im Geschäft wieder abgeben, ohne dass zusätzliche Kosten entstehen. Ist das Warensystem des Händlers zudem an den Bestell-Service angebunden, erhält der Verbraucher Echtzeitdaten darüber, ob das gewünschte Produkt vorhanden ist und wie lange die Lieferung dauern würde.
Click and Collect bildet zwar die Basis für eine Multi-Channel-Strategie, kann aber aus Sicht von Anger nicht die alleinige Lösung für den wachsenden E-Commerce sein. Entscheidend ist, dass alle Aktivitäten und Angebote eines Händlers aufeinander abgestimmt sind und dem Kunden so ein reibungsloses Einkaufserlebnis bieten.
Ist dies der Fall, stehen die Konsumenten dem Click and Collect-Service positiv gegenüber: Eine YouGov-Umfrage unter mehr als 8.000 Erwachsenen aus Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Schweden fand 2017 heraus, dass bereits 42 Prozent der Befragten Click and Collect nutzen. 27 Prozent dieser Nutzer gaben zudem an, dass sie bei der Abholung ihrer Bestellung noch ein weiteres Produkt gekauft haben. Richtig umgesetzt hat Click and Collect demnach auch das Potenzial, den stationären Handel zu stärken.

Synergieeffekte von on- und offline
Erweitert werden kann der Service beispielsweise um anbieteroffene Paketstationen, die an einem Shop oder anderen verkehrsgünstigen Standorten liegen. Sie ermöglichen eine zeitlich flexible Anlieferung und Abholung, das heißt, rund um die Uhr, ohne auf Öffnungszeiten angewiesen zu sein. Darüber hinaus sind Paketstationen auch für Lieferungen anderer Zusteller zu nutzen und nicht ausschließlich für die Click and Collect-Bestellungen. So bieten sie dem Kunden über die regulären Angebote des Handels hinaus eine weitere Serviceleistung.
Click and Collect ist somit für Anger eine probate Möglichkeit, die bekannte „letzte Meile“ für Online-Bestellungen zu bewältigen. Das System kombiniert den Komfort des Online-Shoppings mit den Service-Leistungen des stationären Handels und kann dank übergreifender Warenwirtschaft, vernetzter Supply-Chain und Kombinationsmöglichkeiten, wie anbieteroffene Paketstationen, die Flut an Zustellungen bündeln.
Für Gunnar Anger, Geschäftsführer von ParcelLock, sind Packstationen eine flexible und unkomplizierte Lösung, um die letzte Meile zu bewältigen.
So können Paketstationen auch individuell gelabelt werden. Coop Mailand, Epta und Vodafone haben sie vor einem Supermarkt installiert.

Das ist ParcelLock

ParcelLock organisiert und vermarktet mit dem ParcelLock-System einen unkomplizierten, sicheren und anbieterneutralen Zugang zu Paketstationen und Paketkastenanlagen für den Empfang und Versand unterschiedlichster Pakete. ParcelLock ist ein Gemeinschaftsunternehmen der Paketdienste DPD und Hermes und kooperiert darüber hinaus eng mit weiteren Paketdienst-Anbietern hier zu Lande.

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