Bahnhofsstandorte Drei an einem Gleis

SSP Deutschland setzt hinter das Format Point einen Schlusspunkt. Die Bahnhofsstandorte der DB Station & Service werden auf Spar Express umgeflaggt und damit zu Nahversorgern. Dazu kooperiert der Verkehrsgastronom mit Edeka.

Sonntag, 03. August 2014 - Bahnhof und Flughafen
Ulrike Pütthoff
Artikelbild Drei an einem Gleis

Die Zusammenarbeit von SSP Deutschland und Edeka bzw. Spar Express ist nicht neu. Doch zunächst wurden Schritt für Schritt einzelne Bahnhofs-Shops auf das Nahversorgerkonzept für Verkehrsknotenpunkte umgestellt. Jetzt haben sie die Bewährungsprobe bestanden. SSP rüstet bis zum Herbst seine Point-Objekte auf 40 Spar Express um. Im Zuge der Umbaumaßnahmen sind auch drei Flagship-Konzepte als zusätzliches Markenmodul geplant. Dieses soll noch schlagkräftiger sein und die Expansion des Retailgeschäftes maßgeblich unterstützen. Dazu gehört ein Spar Express 24/7, der Tag und Nacht geöffnet sein wird.

Warum sich der Verkehrsgastronom von seiner Retail-Eigenmarke trennt, erklärt Cornelius Everke, internationales Vorstandsmitglied der SSP-Gruppe und Geschäftsführer für Deutschland, Österreich, Schweiz & Frankreich, Belgien, Niederlande, mit der hohen Kundenorientierung des neuen Formats: „Nahversorgung mit hochwertigen Lebensmitteln wird immer wichtiger für Pendler und Reisende. SSP betreibt bereits erfolgreich elf Spar-Express-Shops an Bahnhöfen und hat sich aufgrund der hohen Kundenzufriedenheit und dem starken Wachstum seit 2010 für Spar Express entschieden.“ Bei den Warenschwerpunkte stehen künftig die klassischen Convenience-Sortimente im Fokus. Je nach Standort werden sie um Nahversorgerelemente, Regionalitäten sowie Frischesortimente ergänzt. Die Shopgröße hat letztendlich den stärksten Einfluss auf die Breite des Angebots.

Auch die DB Station&Service AG, Betreibergesellschaft der Personenbahnhöfe, dürfte sich über die Intensivierung dieser Partnerschaft gefreut haben. Einerseits könnte Spar Express mehr Kundenfrequenz bringen, weil es nicht nur Pendler und Reisende ansprechen soll, sondern auch Anwohner. Nicht umsonst hat Edeka ihrem Kleinflächen-Typ das Motto „Einkaufen wie im Supermarkt“ gegeben. Außerdem kann DB Station & Service für die nächsten zehn Jahre mit einem festen Mieter rechnen, denn parallel zur Kooperation von SSP und Edeka wurden die Mietverträge bis 2024 verlängert. Horst Mutsch, Leiter Geschäftseinheit Vermietung/ Marketing/ Service-Stores DB, begrüßt die Vereinheitlichung des SSP-Retailportfolios: „Zuverlässige und leistungsfähige Partner wie SSP und Edeka sind für uns wichtig, um den Kunden relevante Sortimente und Innovationen zu bieten.“

Angesichts dessen, dass sich in jüngster Zeit Handelsgrößen mit kleinformatigen C-Stores beschäftigen, verspricht sich wohl auch Edeka davon ein lukratives Geschäft und folgt Rewe und Albert Heijn, die bereits Gleisanschluss haben. Mit einem Unterschied: Die Hamburger konzentrieren sich nicht auf die frischen, verzehrfertigen Convenience, sondern auf ein wesentlich breiter aufgestelltes Sortiment. Dabei unterstreicht Edeka die Bedeutung des Travel Channels für Absatzvolumen und Markenbekanntheit: „Der Vertriebskanal Bahnhof ist zu jeder Tageszeit ein dynamisches Hochfrequenzgeschäft und bietet gleichzeitig die Möglichkeit einer attraktiven Sortimentsgestaltung für eine kaufkräftige Zielgruppe.“