Internationaler Geldtransfer Auf Anweisung Bargeld

Lekkerland stellt für seine Kunden bzw. Kioskbetreiber die Weichen für den internationalen Bargeldtransfer. Partner ist MoneyGram. Convenience Shop hat sich ein Bild von der praktischen Umsetzung bei einem der ersten Kunden verschafft, den der Fachgroßhändler gewinnen konnte.

Dienstag, 27. September 2016 - International
Ulrike Pütthoff
Artikelbild Auf Anweisung Bargeld
Bildquelle: Convenience Shop

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„Kioske halten viel zu sehr an Althergebrachtem fest.“ Das sagt jemand, der im gleichen Boot sitzt: Alexander Exner, Quereinsteiger und seit drei Jahren Betreiber eines begehbaren Kiosks in Marl. Als hauptberuflicher Feuerwehrmann sieht er die Dinge aus einer gewissen Distanz, eher als eine Art Hobby, das aus einer fixen Idee heraus entstanden ist. Exner regelte anfänglich alles in Eigenregie: Ausstattung, Warenbeschaffung, Verwaltung usw. Dann stieß er auf Lekkerland und damit im Februar diesen Jahres auch auf die Finanzdienstleistung „internationaler Bargeldtransfer“. Seit Jahresbeginn bietet der Frechener Fachgroßhändler – in Kooperation mit MoneyGram – seinen Kunden diesen Service an.

Der Marler Kiosk-Betreiber erkannte darin schnell eine Chance, neue Kunden zu gewinnen, andere zu binden und mit einer weiteren Service-Leistung auch den Umsatz zu steigern. Immerhin liegt sein Shop unweit des Chemieparks Marl, wo etwa 10.000 Mitarbeiter beschäftigt sind, darunter viele Migranten. Diese nutzen den Service gern, um Teile ihres Verdienstes ins Heimatland zu verschicken, ohne dabei auf ein Bankkonto angewiesen zu sein. Außerdem haben Exner und sein Team in wenigen Wochen bereits die Erfahrung gemacht, dass in manchem Zielland die Banken rar gesät sind. MoneyGram dagegen verfügt über ein flächendeckenderes Netz. Beispiel Elfenbeinküste. Für viele Dorfbewohner ist dort die nächste Bank zwei Tagesreisen entfernt; bis zur nächsten MoneyGram Filiale sind sie maximal einen halben Tag unterwegs

Geld gilt als die heißeste Ware der Welt und entsprechende Vorkehrungen mussten getroffen werden. Das heißt, wie es heute bei allen Anbietern von Finanzdienstleistungen üblich ist, wurde das Geschäftsgebaren des Kiosk-Betreibers auf Herz und Nieren geprüft: polizeiliches Führungszeugnis, sein Finanzverhalten (etwa ob in den vergangenen zwei Jahren die Rechnungen regelmäßig beglichen wurden) und Schulungen – ein Prozess, der in Fachkreisen On-Boarding-Zeit genannt wird. Diese Informationen gingen an die FCA Financial Conduct Authority, die Finanzbehörde London, von denen die Freigabe für jeden neuen Agenten vorliegen muss. Das dauert ungefähr vier Wochen.

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