Convenience Shop-Jubiläum Ein Rückblick auf 25 Jahre Convenience Shop

25 Jahre sind für ein Fachmagazin wie unser Convenience Shop schon ein beeindruckender Zeitraum. Chefredakteur Hans Jürgen Krone, der in diesem Jahr ebenfalls sein 25 jähriges Dienstjubiläum feiert, mit einem sehr persönlichen Rückblick auf diese Zeit.

Dienstag, 22. September 2020 - Tankstelle
Hans Jürgen Krone
Artikelbild Ein Rückblick auf 25 Jahre Convenience Shop
Bildquelle: Convenience Shop

Kürzlich hat mich jemand, im Zusammenhang mit unserem Jubiläum gefragt, was nach 25 Jahren Beschäftigung mit dem Thema Convenience heute für mich das Überraschendste ist. Die Antwort ist für mich ganz klar: Ich bin überrascht, dass das Thema hier zu Lande immer noch so neu und frisch und so potenzialgeladen ist. Es war sicherlich kein Zufall und keinesfalls ein Gefallen für uns, dass Lekkerland-Chef Patrick Steppe kürzlich sagte „Convenience war nie wertvoller als heute“.

Zwei Seiten einer Medaille
Doch die Tatsache; dass das alles so gesehen wird, hat natürlich zwei Seiten: Einerseits ist es schön, dass die Convenience-Shops auch hier zu Lande die Chance haben, die Bedeutung zugemessen zu bekommen, die sie bereits in vielen Regionen der Welt haben. Andererseits hätten wohl auch die damaligen Entscheider in unserem Verlag, die Convenience Shop auf die Schiene setzten, Verlagsleiter Fred Schuld und Gründungschefredakteur Matthias Kersten, nicht gedacht, dass sich das Thema in Deutschland mit viel Aufmerksamkeit stetig und doch recht langsam entwickeln würde. Ein langer Atem war notwendig. Dabei löste die Gründung des ersten kleinen Schwestermagazins der damals schon ehrwürdigen und traditionsreichen Lebensmittel Praxis durchaus Enthusiasmus aus. Vielleicht auch, weil man sich endlich besser erklären konnte, wo gewisse Umsätze in dieser Branche gemacht wurden, die damals nur „Non-LEH“ oder „No-Nielsen“ genannt wurden. Damit wurde auch klar, dass die Änderungen in den Gewohnheiten der Konsumenten zu strukturellen Veränderungen im traditionsreichen Markt des Lebensmittel-Einzelhandels führen würden, die es zu beachten und aufmerksam zu beobachten galt.

Die Herausforderung bei der Gründung von Convenience Shop war dabei durchaus größer als in anderen Bereichen, denn der Markt musste eigentlich erst einmal definiert, die Marktpartner identifiziert und das Thema auch in Bezug auf den deutschen Markt qualifiziert werden. Das haben wir schon damals natürlich nicht allein gemacht, sondern zusammen mit großen, convenience-erfahrenen und international aktiven Herstellern, mit Beratern wie Koidl & Auer und Wiegner & Weber, den Marktforschern von Nielsen, den Großhändlern Lekkerland und Sügro und vielen, vielen anderen. Sie alle hatten ihre eigenen Interessenten, waren sich aber weitgehend darin einig, dass diese Branche ein eigenes Fachmagazin braucht, natürlich als Informationsquelle, aber vor allem auch als kommunikativer Mittler in dieser Branche.

Die Erkenntnisse teilen
Wir waren uns bei unserer Arbeit stets darüber bewusst, dass es nicht unsere Aufgabe sein kann, selbst alles über das erfolgreiche Wirtschaften im Geschäft mit den Convenience-Shops zu wissen. Wir wissen aber, wo die Menschen sind, die über diese Informationen verfügen und konnten sie meist dazu bewegen, ihre Erkenntnisse, Tipps und Hinweise immer wieder mit den Praktikern vor Ort in unserem Magazin zu teilen.

Nutzenorientierte Informationen stehen im Mittelpunkt
Diese Aufgabe zu erfüllen, war sicherlich über die 25 Jahre, in der wir für die Branche tätig sind, sehr zentral. Und dennoch war sie nur so etwas wie ein Nebeneffekt. Die Kernaufgabe, der sich das Team von Convenience Shop auch heute und weiterhin verpflichtet fühlt, ist die Versorgung der Shop-Betreiber mit nutzenorientierten Informationen. Bei meinem unzähligen Gesprächen mit Shop-Betreibern in den Büros und Hinterzimmern von Shops habe ich mich immer dann besonders gefreut, wenn die Ausgabe unseres Magazins eben nicht nur geordnet im Regal standen, sondern ganz offensichtlich in Gebrauch waren, zerlesen vom ganzen Team, markiert, mit Klebezetteln versehen oder gar als Ausrisse mit Hinweise versehen an den Computerarbeitsplätzen lagen. Darum ging es uns und darum wird es auch weiterhin gehen. Meine Devise für CS in den vergangenen zweieinhalb Jahrzehnten war deshalb immer „Nur wenn jeder Leser in jeder Ausgabe konkrete Infos findet, die ihn in seinem Tagesgeschäft weiterbringen, erfüllen wir unsere Ausgabe.“ Dieser redaktionellen Herausforderung haben sich über die Jahre vor allem die Redaktions-Kollegen Matthias Kersten, Martina Steinberger (†), Martin Eschbach, Ulrike Pütthoff und Martin Heiermann angenommen, denen an dieser Stelle, ebenso wie den vielen anderen verantwortlichen Kollegen aus den anderen Abteilungen, mein besonderer Dank gilt!

Informationsflut bändigen
Auch Fachzeitschriften haben es heutzutage immer schwerer, in der Flut der digitalen Informationen, noch ausreichend Aufmerksamkeit zu bekommen. Dass uns das bisher gelungen ist und uns zum 25 jährigen Jubiläum geführt hat, zeigt, dass unsere Leser uns dabei immer vertraut haben. Und das werden sie hoffentlich auch weiterhin tun. Es geht sicherlich auch darum, die inzwischen riesige, auch internationale Informationsflut zum Thema Convenience zu ordnen und die Dinge zum Thema zu machen, die in der Praxis aller Beteiligten in diesem Geschäft relevant sind.

Wertschätzung der Industrie
Auch unsere meist langjährigen und wichtigen Industriepartner, die die redaktionellen Informationen mit Input über ihre Produkte ergänzen, haben uns immer wieder ihre Wertschätzung gezeigt. Diese ist für uns natürlich unabdingbar. Wir sind in diesem Zusammenhang auch ein wenig stolz darauf, dass uns über die vielen Jahre Hersteller, ebenso wie viele Retailer, auch in ihre vertraulichen internen Entwicklungsprozesse und Entscheidungsfindungen mit einbezogen haben. Das war trotzdem nicht immer leicht für uns, denn oft durften wir, zu so frühem Zeitpunkt, noch nicht darüber schreiben. Dennoch schätzen wir diese vertrauensvolle Zusammenarbeit wirklich sehr, denn so konnten wir, ergänzend zu unserer journalistischen Arbeit, auch bei so manchem Produkt und Konzept mit an der Wiege stehen und damit letztlich auch in die Praxis hineinweinwirken. Das ist auch für Fachjournalisten gar nicht selbstverständlich und beantwortet sicherlich auch ein Stück weit die Frage, warum mein Team und ich schon so lange und mit Freude am Thema Convenience-Shops arbeiten.

Wir gehen mit der Zeit
Auch unser Magazin geht natürlich mit der Zeit und wird seine Leser neben den Print-Ausgaben immer mehr mit zusätzlichen digitalen Informationen über unsere Homepage, soziale Netzwerke und viele andere Instrumente ansprechen. Wir behalten auch den Markt im Auge und erweitern unser Themenspektrum, wenn wir erkennen, dass der Markt sich wandelt. Weil wir überzeugt waren, dass die E-Food-Anbieter auch Teil der Convenience-Branche sind, haben wir vor zwei Jahren unsere Auflage erweitert und erreichen jetzt auch die wichtigsten Player in diesem Geschäft.

Der Markt startet durch
Aus meiner Sicht hat es sich gelohnt, so viele Jahre bei diesem Thema zu bleiben, denn gerade jetzt startet dieser Markt so richtig durch. Die Pandemie hat noch einmal ein Schlaglicht darauf geworden, wie wichtig und wertvoll die schnelle und sichere Versorgung unterwegs, am Arbeitsplatz und zu Hause – in den Städten und auf dem Land – wirklich ist. Die Retailer mit Convenience-Systemen haben in diesem Sinne eben auch eine wichtige gesellschaftlich Aufgabe zu erfüllen. So freuen wir uns weiterhin darauf, Ihr medialer Branchen-Partner in diesem Business zu sein!