Lekkerland Aalen Mehr als ein Facelifting

„Das Backwarensortiment stärker integrieren“, lautet die Marschrichtung bei Lekkerland. Umsetzung und Ergebnis sind in der Aral-Tankstelle im baden-württembergischen Aalen zu sehen.

Dienstag, 28. Februar 2017 - Tankstelle
Ulrike Pütthoff
Artikelbild Mehr als ein Facelifting
Bildquelle: Lekkerland, Pütthoff

Zwei, die sich gefunden haben: Der mittelständische Mineralölhändler Dalacker suchte nach einem überzeugenden Konzept für den Shop der erworbenen Aral-Tankstelle in Aalen, Lekkerland hatte dies in der Schublade. „Uns überzeugte unter anderem, dass der Betreiber seine Ideen einbringen kann,“ hebt Geschäftsführer Kurt Dalacker die gute Zusammenarbeit hervor. Schließlich liege die besagte Station zwar strategisch günstig an der Ein- und Ausfallstraße der Stadt südlich der Ellwanger Berge. Aber das Grundstück habe einen schlechten Zuschnitt mit einem engen Forcourt. Auch das komplett neu errichtete Gebäude konnte in seiner Grundfläche nicht nennenswert erweitert werden.

Dalacker und Nathan Catalano, dem Leiter Einkaufspool und des Tankstellenbetriebes in Aalen, mussten ihre Vision von einem zukunftsweisenden Shop also auf weniger als 100 qm realisieren. Auf Lekkerland stießen sie im Juni vergangenen Jahres, als der Fachgroßhändler sein so genanntes Frischwerk in Stuttgart vorstellte. Bei der Planung und späteren Umsetzung habe man immer das Ziel vor Augen gehabt, den Tank-Kunden auch zum Kauf im Shop zu animieren, sagt Frank Fleck, Leiter Strategie und Geschäftsentwicklung der Lekkerland AG. Schließlich biete eine Station die besten Voraussetzunge, modernes Kundenverhalten zu bedienen: Mobilität verlange heute nach einer gesunden, guten, schnellen und bequemen Unterwegsversorgung – bevorzugt mit frischen Produkten. Tankstellen seien dafür gerade prädestiniert, mit ihrer hohen Frequenz und den langen Öffnungszeiten (Aalen ist sogar ein 24-Stunden-Betrieb), Parkplätzen und Zeitersparnis beim Einkauf.

Convenience ist ein kanalübergreifender Wachstumsmarkt, heißt es bei Lekkerland. Darum ist nicht mehr der nächste Tankstellen-Shop der größte Wettbewerber, sondern Bäckereien, Kioske, C-Stores und Supermärkte. Lekkerland-Chef Patrick Steppe ergänzt: „Convenience ist kein Kanal, sondern eine Art zu shoppen.“ Damit erklärt sich auch, dass nicht nur das Sortiment und das Preis-Leistungs-Verhältnis eine Rolle spielen, sondern auch die Shop-Atmosphäre. Alle Faktoren hat der Frechner Fachgroßhändler ins neue Shopkonzept für Tankstellen einfließen lassen und neben Aalen noch ein zweites Frischwerk in einer Esso-Station in Hamburg-Bergedorf eröffnet, denn so Steppe: „Das Image von Tankstellen muss sich fundamental verändern, damit sie sich im Wettbewerb mit neuen Konkurrenten in der Unterwegsversorgung, wie Bäckereien und Discountern, behaupten können.“

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