Inter-tabac Das Warten hat noch kein Ende

Das nationale und internationale Publikum der Inter-tabac 2015 interessierte sich vor allem für Neuheiten, mit denen die Aussteller erste Schritte in Richtung Tabakprodukt-Richtlinie einleiten wollen.

Donnerstag, 15. Oktober 2015 - Tabak
Ulrike Pütthoff
Artikelbild Das Warten hat noch kein Ende
Die jährlich stattfindende Inter-tabac rückt den Messe-Standort Dortmund in den Fokus der Tabakwarenbranche. Der Anteil der nationalen und internationalen Gäste hält sich fast die Waage.

Gemessen an der Gästezahl kann es die Leitmesse Inter-tabac nicht mit einem Fußballspiel des Dortmunder BVBs nicht aufnehmen. Doch als weltweit größte Messe für Tabakwaren und Raucherbedarf hat sie in der Branche eine Alleinstellung. In diesem Jahr haben die Aussteller ihre Startegien präsentiert, wie sie künftig mit dem Produkt Tabakwaren verfahren.

So verschlankt Reemtsma das Sortiment seiner Volumentabake: Die Marke Route 66 wird in die internationale Markenfamilie der West integriert. Der Übergang erfolgt schrittweise mit einem kombinierten Logo. Die Hamburger hatten schon im Mai die Eckstein No. 5, Juno und Salem No. 6 zur Reval ohne Filter zusammengeführt und damit ihr Portfolio optimiert. Hinter diesen Verschmelzungen steht, bei Inkrafttreten der TPD die wenigen, dafür aber gestärkten Markenfamilien, schneller auf die Vorgaben aus Brüssel umsetzen zu können.

Andere, wie etwa Santa Fe Natural Tobacco Company Deutschland, sind in Dortmund unter dem Motto „Vielfalt macht die Welt bunt“ angetreten. Das seien erste Auswirkungen der TPD, hieß es, denn angesichts der zu erwartenden Beschränkungen wolle man die Position der Natural American Spirit über Geschmack und Vielfalt festigen.

Neue Trends zeichnen sich beim Zigaretten-Filter ab. Im Sommer hatte Philip Morris seine Marke Parliament mit einem Relaunch stärker in den Fokus seiner Markenaktivitäten gestellt. Das Auffallende an ihr ist der so genannte Recessed Filter. Er schließt nicht mit dem Filterpapier ab, sondern ist ein Stück zurückgesetzt, das in diesem Falle sehr stabile Papier steht über. Diese und noch weitere technologische Raffinessen hat Philip Morris jetzt in die neue Marlboro Advance Blue gepackt: ein nach innen versetzter Filter (ClearTip Filter) für „saubereres“ Ausrücken der Zigarette, speziellen ClearSelect Tobaccos für angenehmen Geruch und weißes ClearWrap Papier für weniger lockere Asche.

Auch British American Tobacco (BAT) hat eine neue Filtergeneration im Portfolio. Die Lucky Strike Flow Filter erzeugt milden Geschmack dank einer technischen Innovation, und zwar dem Flow Filter mit einer Aussparung, die für die Geschmacksbalance der Tabakmischung sorgt. Trotz der Hohlkammer ist er sehr stabil.

Gizeh, Spezialist für Filter und Blättchen, präsentiert ein Two-in-one-Produkt in seiner Black-Familie. Es ist ein Kombi-Heftchen mit Magnetverschluss, das 34 King Size-Blättchen und 34 Filter-Tips enthält. Die Tips sind doppelt perforiert, sodass die Dreher zwischen zwei Formaten wählen und sich ihren Filter in der bevorzugten Größe falten und drehen können.

Einem tabak-nahen Thema hat sich Pöschl, Weltmarktführer beim Schnupftabak, verschrieben. Rechtzeitig zur Inter-tabac präsentiert sie die verjüngte Version von zwei tabakfreien Schnupfpulvern. So wurde der Gesamtauftritt Schneeberg, dem erfrischenden Pulver auf Traubenzuckerbasis, und von Ozona Snuffy weiss, ebenfalls ein Schnupfpulver, aber mit Menthol-Aroma, überarbeitet. Pöschl bietet damit eine Alternative zum klassischen Schnupftabak.

Eine Herausforderung wird künftig sein, dass sie Aromen zwar verwenden, aber auf der Packung nicht erwähnen dürfen. Sie müssen eine visuelle Abgrenzung mit prägnanter Farbgebung schaffen. Arnold André hat nun alle seine verschiedenen Handelsgold Sweet Cigarillos als Limited Edition in eine Collection Box gepackt, damit die Konsumenten ihren Genussfavoriten unter acht Zigarillos ermitteltn können.

Auf ein Comeback zum klassischen Genuss-Drehen setzt Heintz van Landewyck mit seinem neuen Feinschnitt Van Lande-wyck im 35 g-Pouch. Die Packung im modernen Vintage-Look enthält eine Virginia-Mischung, die durch Orient-Tabake und afrikanischen Burley abgerundet wird.

Großpackungen liegen im Trend und der Absatz in diesem Segment steigt stetig. Nun ist die Joh. Wilh. von Eicken GmbH mit dem Burton Original XXXL Ultra Pack in Dortmund angetreten. Die insgesamt 43 Zigaretten haben eine American Blend Mischung, die seit Sommer 2015 für alle Burton-Zigaretten eingesetzt wird. Übrigens: Die Packungsbreite entspricht dabei der Breite eines normalen Multi-Packs und kann problemlos in das Regalsystem eingesetzt werden.

An Präsenz weiter zugelegt hatten auf der Inter-tabac die Aussteller für E-Zigaretten, ein absolutes Zukunftssegment. Das noch recht junge Marktsegment weitet sich langsam auch auf Convenience-Shops aus. Doch dürfte es sich dort vor allem auf eine einfach zu handhabende E-Zigarette konzentrieren.

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