Tabak an der Kasse Regal-Tuning

Kassenplatzierungen sind für hohe Flächenproduktivitäten bekannt. Für Other-Tobacco-Products wie Blättchen, Filterhülsen und Zubehör kann es aber ebenso interessant sein, eine „geringe Distanz“ zu halten. Eine Bft-Tankstelle von Kuttenkeuler hat es getestet.

Sonntag, 03. August 2014 - Tabak
Ulrike Pütthoff
Artikelbild Regal-Tuning

André Simon schmunzelt: „Ich bin starker Nichtraucher.“ Bei Tabakwaren und OTP (Other-Tabacco-Products) kennt sich der Tankstellenpächter trotzdem aus. Immerhin ist es die umsatzstärkste Warengruppe seines Shops. Die Werkstatt eingerechnet setzt der Betreiber der Bft-Station in Weilerswist (Kreis Euskirchen) auf der 104 qm-großen Fläche im Monatsschnitt deutlich über 100.000 Euro um und davon entfällt mehr als die Hälfte, in Spitzenzeiten bis zu 55 Prozent, auf Zigaretten, Feinschnitt & Co. Vor diesem Hintergrund bereitet die Ware auch einem starken Nichtraucher Freude. Nur beim Blick auf die Margen wird sie getrübt, denn vor allem bei den Filterzigaretten ist diese nicht erbaulich. Die Premium-Marken erreichten zwar noch den oberen einstelligen Bereich, aber bei den Value for Money-Artikeln seien schlappe 3 Prozent zu schlucken, so Simon.

Bei den Raucherbedarfsartikeln (RBA) sehe das anders aus: „Deutlich zweistellig“, sagt ihm sein Warenwirtschaftssystem. Darum habe er nicht lange gezögert, als es um eine Sortimentserweiterung und Umplatzierung der Blättchen, Filterhülsen, Eindrehfilter sowie Stopf- und Drehhilfen ging: Raus aus dem Schattendasein im untersten Regalboden des Tabakwarenregals hinterm Kassentresen, rein ins SB-Regal davor. Zweifel habe er nur wegen des erhöhten Diebstahlrisikos gehabt, räumt er ein. Aber die Quote sei bei den kleinpreisigen Artikeln verschwindend gering. Der Abverkauf dafür umso überzeugender. Je nach Monat waren es in der Spitze 47 Prozent plus.

Dabei hat Simon die Umgestaltung aber nicht dem Zufall überlassen, sondern sich bei Gizeh professionelle Hilfe geholt. Zusammen mit dem Außendienst ging er das Projekt RBA-Regal an. Statt auf einem Meter Regalfläche, wird es jetzt über fünf mal 1 m-Böden präsentiert. Den nötigen Platz – etwa zwei Meter vor der Kasse – verschaffte sich Simon, indem er die Zahl der Fruchtgummi-Sorten straffte und ihre Facings reduzierte.

Die Tiefe der Regalböden reduziert sich nach oben hin, was dem Kunden einen unmittelbaren Blick auf die wesentlich breitere Angebotspalette verschafft. Für die Kleinstartikel stellte Gizeh ein Vorschub-Regal von P.O.S. Tuning zur Verfügung, in denen die Blättchen zum Beispiel senkrecht angeordnet sind. Was in klassischen Verkaufskartons eine Präsentationsfläche von 83 cm eingenommen hätte, ist nun auf 40 cm reduziert. Genauso wurde mit den Wettbewerbsprodukten verfahren. Größere Packungen, wie Hülsen sind in der Bückzone zu finden. Beim Planogramm hat Gizeh als Category Leader Wert darauf gelegt, die Artikel nach Themen zu platzieren.

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Bild öffnen Vorschubregale schaffen Ordnung.Sie sind vor allem bei kleinteiligen Produkten nützlich.
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