Nahversorgung Kisten-Krämer kommt voran

Auf der Basis von Containern will das aus Österreich stammende Unternehmen Kisten-Krämer die Nahversorgung in ländlichen Gebieten Deutschlands stärken. Erste Standorte sind eröffnet.

Donnerstag, 28. Oktober 2021 - Kleinfläche
Hans Jürgen Krone
Artikelbild Kisten-Krämer kommt voran
Bildquelle: Kisten Krämer

Ein wenig Entwicklungshilfe in Sachen moderner Nahversorgung kommt aktuell aus dem Nachbarland Österreich nach Deutschland. Dort war im Jahr 2020 das Unternehmen Kastl-Greissler an den Start gegangen, mit dem Ziel, die ländliche Nahversorgung mit Hilfe moderner Selbstbedienungsshops zu stärken. Dann ging offensichtlich alles recht schnell, denn 2021 wurde der Kastl-Greissler unter den Namen Kisten-Krämer als Franchise-Konzept, das beispielsweise unterschiedliche Services für Kassen- und Bestellsystem sowie Beratung und Betreuung umfassen soll, von Gründer und Geschäftsführer Christoph Mayer und seinem Team nach Deutschland gebracht. Bei „Kastl“ oder „Kiste“ handelt es sich tatsächlich um einen eingebauten Verkaufsladen in einem Container, der dementsprechend unkompliziert aufgestellt und flexibel versetzt werden kann, sagt das Unternehmen. Dank kontaktloser Selbstbedienung soll er flexibles Einkaufen ermöglichen. Die Abwicklung des Einkaufs für die Kundinnen und Kunden ist laut Unternehmen, dank moderner Technik, scheinbar ganz einfach: Die Artikel werden nach dem Einkauf von den Kunden selbst an der Kasse gescannt und mit Karte oder bar bezahlt.

450 Produkte auf 15 Quadratmetern
Jüngste Eröffnung war im Oktober 2021 der Startschuss für den Kisten-Krämer in Brennberg, Landkreis Regensburg, wo Franchisenehmer Konstantin Gatzke seine erste „Kiste“ aufstellte. Sie bietet, wie es die Regel sein soll, auf rund 15 Quadratmetern Fläche ein Sortiment mit gut 450 unterschiedlichen Produkten. Dabei soll der Vorteil nicht nur auf Seiten der Kunden liegen, sondern laut Unternehmen auch auf Seiten regionaler Lieferanten, denn das Franchise-Konzept sieht offenbar vor, dass mindestens 50 Prozent der angebotenen Waren von regionalen Unternehmen stammen müssen. Die andere Hälfte soll vom Großhändler geliefert werden. Die erste Eröffnung hatte bereits im August 2021 im Stadtteil Lüerdissen der nordrhein-westfälischen Stadt Lemgo stattgefunden.

Franchisenehmer plant viele Eröffnungen
Der dortige Franchisenehmer Ralf Kersting zeigte sich sehr ambitioniert und kündigte an, in den kommenden drei Jahren zwölf Shops eröffnen zu wollen. Das erklärte er bereits bei der Aufstellung des ersten Ladens. Neben der Nahversorgung, von der er glaubt, dass sich die Menschen darauf freuen, spielen für ihn dabei auch die Themen Fairer Handel, sowie Ernährung und Umwelt eine Rolle: „Die Menschen sehen es als wichtigen Moment, dass ihre Bäuerinnen und Bauern fair bezahlt werden, um auch künftig für gute Lebensmittel sorgen zu können. Und nicht zuletzt erkennen die Menschen weite Wege als Zeit raubend, anstrengend und problematisch für unser Klima“, ist Kersting überzeugt und meint außerdem: „Jeder Kilometer, der nicht mit dem Auto zurückgelegt wird, weil man beispielsweise gerade noch Salz zum Kochen braucht, zählt.“

Wille und Kraft zur Expansion vorhanden
Das Unternehmen Kisten-Krämer selbst will nach eigener Aussage auch weitere Partner wie Kersting und Gatzke überzeugen und teilte CS mit: „Expansionswille und -kraft sind ausreichend vorhanden, sodass es nicht bei zwei Standorten bleiben wird. Weitere Kisten-Krämer in Deutschland befinden sich in der Planungsendphase und werden in Kürze eröffnen.“