Starbucks und Rewe Starbucks soll ziehen

Die Coffee House-Kette Starbucks ist erstmals in einen Supermarkt eingezogen. Der Handelskonzern Rewe will die Marke nutzen, um Kunden zu ködern.

Dienstag, 27. September 2016 - Kleinfläche
Martin Eschbach
Artikelbild Starbucks soll ziehen
Bildquelle: Starbucks, Rewe

Im Oktober vergangenen Jahres haben es die Unternehmen angekündigt: Rewe und Starbucks wollen kooperieren. Im Rahmen dieser Partnerschaft sollen in diesem Jahr Starbucks Stores in Rewe-Märkten eröffnen. Und zwar möglichst in Großstadtlagen mit dem gewohnten Starbucks-Angebot an hochwertigen Kaffeesorten, Getränken und Speisen für den direkten Verzehr vor Ort und für unterwegs, wie beide Unternehmen damals mitteilten. Danach war erst einmal Ruhe. Doch hinter den Kulissen ging es heiß her und Anfang August war es dann soweit: Das erste Starbucks Coffee House in einem Rewe-Supermarkt im Münchener Stadteil Maxvorstadt, nicht weit vom Hauptbahnhof, feierte Premiere. Ein Novum, denn es ist auch das erste Starbucks innerhalb eines Einzelhandels-Geschäfts in Deutschland.

Typische Starbucks-Elemente und Logos sorgen dafür, dass die Kunden gleich wissen, wo sie sind. Da Starbucks inzwischen über 160 Outlets in Deutschland verfügt, ist die Marke bekannt und darauf setzt Rewe. „Mit diesem innovativen Konzept stärken wir unsere Convenience-Kompetenz und der Einkauf bei Rewe wird noch attraktiver“, sagt Peter Maly, verantwortlich für Vertrieb in der Geschäftsführung bei Rewe.

Gastronomische Konzepte wie Starbucks sollen demnach die Convenience-Ambitionen des Handels-Riesen unterstreichen. Bereits im April erklärte Rewe-Vorstandschef Alain Caparros im Interview mit dem Fach-Magazin Lebensmittel Praxis (LP), dass die Gastronomie in den Rewe-Märkten nicht ausschließlich als Ertragsbringer, sondern als Frequenzbringer zu sehen sei. „Es muss ein Ort sein, an dem man sich wohlfühlt. Wir müssen die Leute lustvoll verführen.“ Caparros nannte in diesem Zusammenhang bereits explizit die Marke Starbucks.

Es sind vor allem auch junge Konsumenten, bei denen die Kaffee-Marke äußerst beliebt ist (der Starbucks To-go-Becher wird gern als Status-Symbol in der City vor sich her getragen). Eine Möglichkeit also für die Rewe, mit solchen Konzepten neue Zielgruppen zu erschließen, die eigene Marke aufzuwerten und Kunden bei der Stange zu halten.

Ein anderes Gastronomie-Konzept von Rewe ist Oh Angie, das es bisher an fünf Standorten gibt. Weitere sollen folgen, kündigte Caparros im Interview mit der Lebensmittel Praxis an. Auch hier hat das Unternehmen vor allem die jüngere Zielgruppe im Blick. Im Gegensatz zu Starbucks, ist Oh Angie ein hauseigenes Konzept. Das birgt aber auch deutlich mehr Risiken. Eine Erfahrung, die der Handelsriese mit dem Flop von Made by Rewe, das gerade mal ein Jahr nach Eröffnung wieder eingestellt wurde, bereits machen musste. Für Starbucks ist dies wohl nicht zu befürchten.

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