The Inspiration-Store Vertriebswege verschmelzen

Agiert der Kunde auch kanalübergreifend? Die Frage klärten die Metro Group, eBay und Paypal mit einem Praxistest und richteten einen Inspiration Store ein. Fazit: Der Verbraucher setzt bereits konsequente Vernetzung aller Kanäle voraus.

Montag, 06. Juli 2015 - Industrie
Ulrike Pütthoff
Artikelbild Vertriebswege verschmelzen
Die Initiatoren: v.l. Dr. Stephan Zoll, Olaf Koch, Arnulf Keese

Wie gestaltet sich in Zukunft das Einkaufen? The Inspiration Store gab der Metro Group, eBay und PayPal eine erste Antwort. Dabei handelte es sich um ein dreimonatiges Omnichannel-Pilotprojekt im Weserpark Bremen. Ziel war es, Händlern und Konsumenten im Rahmen eines experimentellen Formats die Möglichkeit zu geben, das vernetzte Einkaufen auszuprobieren und zu erleben.

Im Oktober 2014 öffnete The Inspiration Store seine Tore und bot den Besuchern auf 200 qm ein Shoppingerlebnis der Zukunft. Im modernisierten und neu gestalteten Weserpark konnten sie durch ein alle zwei Wochen wechselndes Sortiment mit je rund 400 Artikeln stöbern und die moderne Shoppingwelt mit verschiedenen Omnichannel-Funktionen erleben. Die Kunden zeigten während der ganzen Testphase des Inspiration Stores großes Interesse. Mehr als 45.000 besuchten den Store in den drei Monaten, so die Beteiligten. Vor allem das Gesamtkonzept und das Store-Design erhielten ein positives Feedback. Aber auch die angebotenen Omnichannel-Funktionen, wie Ship from Store, ein Weg, stationäre Geschäfte in Online-Prozesse einzubinden, und die Bezahlung via Smartphone, weckten ihre Aufmerksamkeit. 10 Prozent der Umsätze wurden über PayPal getätigt. Während jüngere Kunden großes Interesse am Window-Shopping mit QR-Code zeigten, fanden ältere Kunden vor allem die möglichen Lieferoptionen attraktiv.

Auch die Resonanz bei den teilnehmenden Händlern war positiv. Zusätzlich zu den drei Vertriebslinien der Metro Group (Media Markt, Real und Galeria Kaufhof) nahmen 15 eBay B2C-Händler sowie ein stationärer Händler aus dem Weserpark teil. Durch die Vernetzung des Vor-Ort-Geschäfts mit den Online-Aktivitäten konnten stationäre Händler im The Inspiration Store ihre Waren auch über Online- und mobile Kanäle verfügbar machen. Reine Online-Händler erhielten gleichzeitig einen stationären Auftritt. Ein für die Händler wichtiges Ergebnis war, dass sich einige Sortimente besonders gut für das Konzept des Stores eigneten. So kamen Artikel aus den Bereichen Schönes Wohnen und Spielzeug besonders gut an. Diese Phasen waren zusammen mit der inspirierenden Technik auch die umsatzstärksten. Die Mitnahmequote der Kunden war vor allem bei tragbaren Produkten hoch.

Auch herrschte Interesse auf Seiten der gesamten Handelsbranche: Bis zu fünf Händler-Delegationen besuchten täglich The Inspiration Store, darunter 28 große Handelsunternehmen und Markenhersteller.

Das Projekt hat gezeigt, dass Wettbewerber auf bestimmten Feldern erfolgreich zusammenarbeiten und voneinander lernen können. Dies bietet sowohl für den stationären als auch für den Online-Handel eine Chance. Ferner wurde einmal mehr bestätigt, dass Omnichannel für die meisten Kunden längst gelebte Realität ist. Diese Erwartung muss der Handel der Zukunft erfüllen.

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Bild öffnen „Eine integrierte Omnichannel-Strategie ist für den Handel der Zukunft unabdingbar.“ - Dr. Stephan Zoll, Vice President eBay Germany