Sommer Eis Es wird Sommer

Jetzt ist es wieder an der Zeit , die Eistruhen der Stores zu füllen. Klassiker, aber auch Innovationen sind gefragt. Von allem gibt es reichlich.

Donnerstag, 19. Februar 2015 - Süßwaren & Salzige Snacks
Martin Eschbach
Artikelbild Es wird Sommer

Wer kennt Karl Seyferth? Eher wohl die Wenigsten. Dabei war er es, der im Frühjahr 1935 das erste Eis am Stiel aus Dänemark nach Hamburg brachte. Ein Jahr später wurde die Langnese-Eiskrem GmbH gegründet. Heute, 80 Jahre nach der kalten Errungenschaft aus dem Norden, feiert Langnese seinen 80. Geburtstag, mit Heino, der den Kult-Werbehit „Like Ice in the Sunshine“ aus den 80er-Jahren neu auflegt. Auf den Stielen der Klassiker wie Capri (in den 1950ern eingeführt), Nogger (in den 1960ern eingeführt) sowie Dolomiti (in den 1970ern eingeführt und im vergangenen Jahr neu aufgelegt) sind Codes hinterlegt, für insgesamt 8 Millionen Sofortgewinne. Hauptpreis ist ein rotes BMW Mini One Cabrio - passend für den Sommer. Und den diesjährigen Saison-Start, auch wenn immer mehr warme Winter-Varianten dafür sorgen, dass Eiskrem zum Ganzjahres-Produkt avanciert. „In den letzten Jahren hat sich Langnese zunehmend wetterunabhängig aufgestellt und den Eisgenuss zu Hause und an kälteren Tagen erfolgreich beim Kunden etabliert“, so der Marktführer. Dennoch macht das Unternehmen auch keinen Hehl daraus, dass das „Wetter einen wichtigen Einfluss im Bereich des Impulseises hat“. Deshalb kommen auch in diesem Jahr wieder zahlreiche Neuheiten in die TK-Truhen der C-Stores (siehe ab Seite 46). Das gilt natürlich auch für die anderen Hersteller, wie Nestlé Schöller, Häagen Dasz, oder Ben & Jerry’s. Und auch kleinere Unternehmen wollen am deutschen Eis-Markt partizipieren, wie beispielsweise Das Eis (siehe Reportage ab Seite 48). Das Wiesbadener Start Up-Unternehmen will nach guten Erfahrungen im Gastro-Sektor jetzt auch im Convenience-Kanal Fuß fassen und hier Bio-Eiskrem etablieren. Kleinere Pints gibt es bereits und im Herbst sollen Eis am Stiel-Varianten auf den Markt kommen.

Doch was sind die Eis-Trends 2015? Nachhaltigkeit, Bio und sogar veganer Eis-Genuss sind noch nicht Mainstream, aber vor allem in urbanen C-Stores durchaus nischenfüllend. Absatzmäßig befinden sich diese High-Premium-Marken zwar noch auf niedrigstem Niveau, doch es ist damit zu rechnen, dass die Nachfrage weiter steigt. „Premium-Eismarken haben im Convenience-Markt nur einen kleinen Marktanteil, dieser ist aber weiter wachsend“, bestätigt Corinna Troch, Senior Trade Manager OOH bei Unilever Deutschland. Das Unternehmen ist hier zu Lande für den Vertrieb von Ben & Jerry’s zuständig. Eine Kannibalisierung mit „klassischen“ Eis-Sorten muss nicht stattfinden. Im Gegenteil, so werden neue Eis-Kunden in die Stores gezogen.


Interview

Vier Fragen an Istvan Elias, Nationaler Vertriebskoordinator MCS

Herr Elias, die MCS bietet den Shop-Betreibern schon seit einiger Zeit das Konzept Ice-Dreams an. Können Sie dieses kurz vorstellen?

Mit Ice Dreams bieten wir unseren Kunden die Möglichkeit, in einer Truhe die Eis-Renner herstellerübergreifend zu platzieren. Damit profitiert der Shop-Betreiber vom erhöhten Umschlag in der Truhe gegenüber den Mono- Marken-Truhen und verfügt über ein ausgewogenes Sortiment erfolgreicher Klassiker und Innovationen.

Welche Erfahrungen haben Sie mit diesem Konzept gemacht?

Wir, aber insbesondere auch die Shop-Betreiber, haben sehr gute Erfahrungen gemacht. Das Konzept kommt auch beim Endverbraucher gut an und damit profitieren alle.

Was würden Sie Shop-Betreibern außerdem empfehlen in Sachen Eiskrem- Verkauf?

Timing ist das A und O. Leider – oder Gott sei Dank – ist das Wetter nicht planbar. Daher sollten die Truhen spätestens ab Anfang März ’ready for sunshine’ sein. Bei den ersten Sonnenstrahlen erwartet der Kunde die neuesten Sortimente und prall gefüllte Truhen. Dann kann das erste Geschäft des Jahres gemacht werden. Was aber nicht platziert ist, kann nicht gekauft werden! Halbvolle ungepflegte Truhen, mit leeren Schächten voller Vorjahresware animieren wenig zum Impulskauf.

Haben aus Ihrer Sicht auch Familien- und Großpackungen eine Daseinsberechtigung in den Eistruhen der Stores?

Aufgrund der veränderten Ladenschlusszeiten deckt sich der Verbraucher auch abends mit den Großpackungen mittlerweile eher im LEH ein. Dennoch sollten einige wenige Top-Seller platziert sein. Standortbezogen können gerade die Trendprodukte Ben & Jerrys oder Häagen Dazs punkten, da diese von der jüngeren Zielgruppe oft gesucht werden. Die gemischte Truhe ist auch beratungsintensiv. Es geht darum, die echten Top-Seller zu platzieren.

 

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Bild öffnen Es muss nicht immer nur Impulseis sein. Größere Gebinde sind für C-Stores kein Tabu- Thema mehr. Gerne wird Eiskrem auch im C-Store auf Vorrat gekauft. Und: Hochpreisige High-Premium- Produkte sind vor allem in urbanen C-Stores gefragt.
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