Knuspr Mit den Kleinen ganz groß werden

Mit einem Förderprogramm möchte der Lieferdienst Knuspr kleine und regionale Hersteller an sich binden. Das Sortiment soll besondere Produkte bieten und auch den Weg zur Marktführerschaft ebenen.

Montag, 16. Mai 2022 - E-Food
Martin Heiermann
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Bildquelle: Knuspr

Bis 2024 werden wir die Nummer eins der Online-Lebensmittellieferdienste in Deutschland sein und einen Umsatz von 1,2 Milliarden Euro generieren.“ Erich Comor, CEO von Knuspr, Tochterunternehmen des Tschechischen Food-Lieferdienstes Rohlik, ist sich sicher, dieses Ziel zu erreichen. In zwei Jahren werde Knuspr 500.000 aktive Kunden zählen und das Sortiment deutschlandweit dann aus über 20.000 Produkten bestehen: „Dann werden wir in allen großen deutschen Ballungsräumen vertreten sein“, so der CEO weiter. Als Grund für diesen Optimismus führt Comor an, dass man bei der Expansion in Deutschland einiges anders mache als die Mitbewerber. An erster Stelle führt der Deutschlandchef des Lieferdienstes als Grund an, verstärkt auf ein regionales Angebot kleiner Produzenten in Kombination mit bekannten Marken setzen zu wollen. Knuspr beabsichtige damit zugleich die Lebensmittelversorgung in Deutschland qualitativ aufzuwerten sowie die wirtschaftliche Situation kleiner Produzenten nachhaltig zu verbessern. Schon jetzt stamme 30 Prozent des Sortiments von regionalen Anbietern.

Förderprogramm für Genuss
Doch man wolle noch mehr tun. „Unser Anspruch ist, dass unsere regionalen Partner gemeinsam mit uns wachsen und sie ihre Produktion durch eine verlässliche Zusammenarbeit unbürokratisch und mit einfachen Mitteln steigern können. Aus diesen Gründen haben wir das ‚Genuss-Helden-Programm‘ ins Leben gerufen“, berichtet Comor. Komponenten des Förderprogramms für die regionalen Partnern seien die Bereichen Marketing, Verwaltung sowie Unterstützung beim System für elektronischen Datenaustausch. Beispielsweise sollen künftig eigene Shop-in-Shop Lösungen auf Knuspr.de möglich werden.

Auch sollen die Verträge mit den Warenlieferanten flexibler, kürzer und übersichtlicher gestaltet werden und die Zahlungszeit werde von 30 auf 14 Tage verkürzt. Darüber hinaus beinhaltet das Förderprogramm laut Knuspr die Einarbeitung und Schulung in das digitale Lieferkettensystem, das der schnellen und effektiven Bestellübermittlung dienen soll. Den Partnern, die kontaktsensible Lebensmittel herstellen, würden dazu auch nachhaltige Verpackungslösungen zur Verfügung gestellt, kündigt der Lieferdienst an. Knuspr folge damit auch dem Anspruch seiner Konsumenten, ist Comor überzeugt.

Entsprechend gut aufgestellt, könne der Lieferdienst die Marktführerschaft anstreben. In München, erster Standort, an dem Knuspr im August 2021 startete, zählt das junge Unternehmen nach eigenen Angaben mittlerweile über 50.000 Kunden, beschäftige über tausend Mitarbeiter und habe mehr als 700 Lieferanten. Täglich erreichten das Unternehmen mehr als 3.000 Bestellungen mit einem durchschnittlichen Warenkorbwert von 80 Euro. Ähnlich sei die Situation in der Rhein-Main-Region, berichtet der CEO des Online-Supermarktes. In und um Frankfurt, Mainz, Wiesbaden und Darmstadt steige, rund drei Monate nach Start, die Zahl der von Knuspr belieferten Kunden täglich.